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Die Kaffeeschnüffler

Kaffeeschnüffler

Die beliebtesten Konsumgüter zur Zeit Friedrich des Großen waren Bier, Tabak und Kaffee. Nach dem siebenjährigen Krieg war das Geld knapp und der merkantilistische Fokus Preußens war auf sich selbst gerichtet. Geld im Ausland auszugeben galt als schädlich, vor allem für Luxusgüter. Bier wurde stets in Preußen hergestellt, doch Tabak, der in Preußen nur bedingt wuchs und vor allem der damals noch recht neuartige Kaffee stellten ein Problem dar.

Aus Biersuppe wird Kaffeemus
Als gängige Mahlzeit köchelte damals auf fast jedem Herd eine Biersuppe vor sich hin. Je nach Füllung der Speisekammer bestand die aus Bier, das damals übrigens auch von Kindern wie Wasser getrunken wurde, Brot, Getreide und allerlei anderen, magenfüllenden Zutaten. Als Kaffeebohnen erstmals auch die weniger reichen Bürger Preußens erreichte, verbreitete er sich wie ein Lauffeuer. Die belebende Wirkung des Kaffees als Bestandteil der, nun „Kaffeemus“ genannten Suppe, hob das Wohlbefinden der Bevölkerung, die bis dato täglich einschläfernde und sicherlich nicht immer wohlschmeckende Biersuppe verspeist hatte. Schnell beschwerten sich die Bierbrauereien über die Geschätseinbußen, die ihnen von dem neuen „Arbeiterkoks“ beschert wurden. Auch die lokalen Malzkaffeeproduzenten hatten mit dem echten Kaffee zu kämpfen. Da sich Kaffee in Deutschland nicht anbauen ließ, erließ der preußische König ein Einfuhrverbot für gerösteten Kaffee. Seine staatliche Kaffeerösterei röstete für den König natürlich weiterhin importierten Kaffee, verkaufte ihn jedoch zu Preisen, die sich einfache Leute nicht leisten konnten.

Die Geburt der Kaffeeschnüffler
Zusammen mit dem Verbot wurde der Beruf des Kaffeeschnüfflers, auch Kaffeeriechers genannt, geboren. Kaffeeschnüffler waren meist Invalide und wurden zu vergleichsweise hohen Löhnen angestellt um, wer hätte es geahnt, zu Schnüffeln. Gerösteter Kaffee riecht intensiv und lässt sich nur schwer verstecken. Die Kaffeeschnüffler durften zu jeder Zeit in jedes Haus eindringen und wörtlich sogar Damen „Abtasten und Abriechen“. Auch die Einfuhr von Rohkaffee wurde 1781 verboten. Die Kaffeeschnüffler wurden nun auch mit dem Ausfindigmachen von illegalen Röstereien beauftragt und strichen hohe Provisionen ein.

Verboten ist nicht vergessen
Alle Bemühungen Friedrich des Großen halfen nicht. Der Schmuggel von Kaffee nahm Ausmaße an, die nicht mehr kontrollierbar waren und sein Nachfolger begriff schließlich, dass ihm große Mengen an Einfuhrsteuern durch den Schmuggel entgingen. Er hob die Verbote auf und führte die Einfuhrsteuern wieder ein; ins Kaffeehaus zu gehen war damit endlich wieder legal.